Sie spielen ‚erwachsen‘
und sind im Innersten
verletzte Kinder.

° Teil II °

(Teil I hier: Doch in ihnen wohnt eine leise Trauer.)

Die andere Seite.

Ich hab so lang
‚die Kleine‘ gespielt.

Der Mutter zuliebe.

Dabei ist das der größte Krampf,
denn MUTTER will uns IMMER
in unserer vollen Größe strahlen sehen.

Grad bin ich dabei,
meinen Kleiderschrank
gnadenlos auszuleeren.
Alles vom Alten:

RAUS

Gut drei Jahre hab ich
doch wieder klein gespielt.

Was in den letzten Wochen
mit mir passiert ist
bricht jetzt durch
und duldet keine HäkelBorte mehr,
kein WischiWaschiGrün
und auch keine ErnaSchuhe.
(Sorry, falls Du Erna heißt,
ist nicht persönlich.)

Als Kind hab ich immer GEWUSST,
was genau ich wann genau tragen will.

Nicht erlaubt.

Grün und blau
ist dem Kasper sein’ Frau.
Wir reden hier 70er bis 80er.
Weiß passt nicht zu blond,
schwarz macht Dich blass,
und grau ist langweilig.
So hieß es in den 90ern.

Ich hab mich also angepasst.

Sogar auf den Parties noch brav,
und als man mir vor ein paar Jahren
im Coaching erzählt hat,
unauffällig sei voll mein Ding,
so als Wächterin der Erde in Camouflage,
da hab ich es sofort geglaubt.
Passt ja voll.

SO krass perfide läuft das.

Im Grunde hat sogar da noch
meine Mutter gesprochen,
und letztlich natürlich ich selbst
im Spiegel von Menschen,
die hier eigene Wunden tragen,
nur halt in die andere,
in die Glitzer & Glamour Richtung gehen
und es dann – unbewusst – lieber haben,
wenn wir nicht sichtbarer werden als sie.

So KRASS perfide läuft das.

Wir begegnen IMMER uns selbst.

Sich den eigenen Ausdruck nicht zutrauen,
das wird von Geburt an trainiert,
und dann SITZT das lebenslang.

° kollektives Gift °

Wir sehen die Wirkung überall.

Verfehlter ‚NaturSchutz‘.
Langweilige Beziehungen.
Gleichgeschaltete Coaching Blase.
Krieg in der Welt.

In meinen Räumen sind viele,
die DAVON die Schnauze voll haben.
Sie jubeln mir hier zu.

Und ich werd sie nicht mehr schonen.

GENAU SIE will ich jetzt
an vorderster Front sehen.

Die HäkelBorten vom Leib gefetzt.
(So weiblich verspielt, hach.)
Den ÖkoSchlabber eingestampft.
(So wohltuend nachhaltig, I know.)
Die braven Schuhe von den Füßen geschnitten.
(So gesund & bequem.)

Wir haben hier ein Image
gründlichst zu verlieren.

Ich verlang keinen Glitzer.
Ich verlang keine Klunker.
Ich verlang keine high heels.

Aber ich WILL, daß SIE jetzt
an den Platz treten,
der längst drauf wartet,
von ihnen eingenommen zu werden.

Ich will, daß sie ihre Federn schütteln.

UND WENN WIR NACKT
AUF DEM VULKAN TANZEN

Sie spielen ‚klein‘
und sind im Innersten
die GRÖSSTEN.

Sie hängen immer noch
am gerüschten Rockzipfel einer Mutter,
die sie längst abgenabelt hat.

Die letzten werden die ersten sein.

MATER

Nackt auf dem Vulkan.

Die Mär von der müden Heilerin

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